Ljudmila Jewgenjewna Ulitzkaja wurde am 21. 2. 1943 in Baschkirien geboren, wohin ihre Eltern während des Kriegs evakuiert worden waren. Die Familie kehrte 1944 nach Moskau zurück, wo Ulitzkaja als einziges Kind in einer Familie jüdischer Herkunft, deren Wurzeln von Kiew bis in die westliche Schweiz reichen, aufwuchs. Beide Großväter waren von den Stalinʼschen Repressionen betroffen. Die Mutter war Biochemikerin und der Vater Agrarwissenschaftler. Ulitzkaja studierte an der Lomonossow-Universität Moskau Biologie, arbeitete nach Studienabschluss am Institut für Genetik der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, wurde dort jedoch wegen Verbreitung von Samisdatliteratur nach zweijähriger Tätigkeit entlassen. Von ihrem ersten Ehemann und Studienkollegen, dem früh verstorbenen Ozeanologen Juri Taitz, trennte sie sich nach kurzer Ehe und heiratete den Genetiker Michail Jewgenjew. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne hervor. Ulitzkaja ist mehrfache Großmutter. In dritter Ehe ist sie mit dem Bildhauer Andrej Krassulin verheiratet. Nach der Geburt ihrer Söhne pausierte Ulitzkaja etwa zehn Jahre, schrieb Tagebuch sowie kleinere Erzählungen und Drehbücher. Zu Beginn der 1980er Jahre nahm sie eine Stelle als Kulturmanagerin am Jüdischen Kammermusiktheater an. Gleichzeitig schrieb sie Skizzen, Hörspiele, Stücke für Kinder- und Puppentheater sowie Theaterrezensionen. Zu Beginn der 1990er Jahre wurde die Kunstszene in Russland durch die Filme „Sestrički ...